///Labor M – ein Interview mit der Kunstpädagogin Fenia Franz

Labor M – ein Interview mit der Kunstpädagogin Fenia Franz

NAWARA:     Was ist das Labor M?

FENIA:     Dann fang ich vielleicht mit dem Namen an. Denn das Labor steht für eine Werkstatt, in der experimentiert werden kann mit künstlerischen Techniken. Und das M steht für Marzahn. Denn das Labor M hat angefangen in der Galerie M. Sie war hier in der Marzahner Promenade, gleich um die Ecke. Und das war die kommunale Galerie für Marzahn-Hellersdorf. Und diese Galerie ist umgezogen ins Schloss Biesdorf und wir haben unseren Namen aber behalten, um auch unsere Beziehung zu Marzahn noch zu behalten. Also, die Kontakte, die wir dort gemacht haben, Schüler, Schülerinnen, usw. Wir versuchen immer noch, im Kontakt zu bleiben und Projekte zu machen. Das ist der Name.

NAWARA:     Ja, super. Und was versucht ihr mit den Kindern dort zu machen?

FENIA:     In erster Linie ist unser Auftrag Kunstvermittlung, d.h. wir arbeiten immer zu Ausstellungen. D. h. wir haben meistens ein Thema. Es ist nicht einfach nur ein Malkurs oder Zeichenkurs oder so, sondern wir versuchen, Kindern und auch erwachsenen Menschen die Kunst in den Galerien näher zu bringen. Und auch den Ort. Es soll ja ein Ort sein, an dem man sich wohl fühlt und wo man gerne hingeht und keine Angst hat. Und nichts versteht… Wir glauben, dass es halt am besten funktioniert, wenn man selber auch etwas macht, mit den Händen, und was ausprobieren kann. Eine Besonderheit im Labor M ist, dass wir gerne in der Ausstellung sind und man in der Galerie etwas machen darf, was man vielleicht alleine nicht machen darf. Also man kann in dem Ausstellungsraum z. B. eine Performance machen oder ein Kunstwerk dort hinstellen für eine Zeit und solche Dinge.

Die Kunstpädagogin Fenia Franz besucht mit einer Gruppe von Kindern die Ausstellung im Schloss Biesdorf, der kommunalen Galerie des Bezirkes Marzahn-Hellersdorf. Foto: Nawara Ammar

NAWARA:     Und die Themen? Findest Du die alleine oder mit den Kindern? Bringen die Kinder auch Ideen mit?

FENIA:     Das ist unterschiedlich. Also, ich muss dazu sagen, dass wir ein Team sind, Thomas Bratzke und ich zusammen. Und in der Regel ist es so, dass wir ein Thema selber vorbereiten. [Kinder unterbechen….]

Also, Thomas und ich, wir entwickeln die Workshops, die wir machen, manchmal auch mit den Künstlern selber. Wenn wir die Chance kriegen. Das ist auch wichtig. Wenn die Lust haben, mit uns zusammen Workshops zu machen, versuchen wir das immer zu machen.

Und es ist so, dass manche Gruppen – Schülergruppen – sie kommen nur einmal zu uns und dann nicht mehr. Deswegen ist es schwierig, mit ihnen zusammen etwas zu entwickeln. Es gibt aber auch Gruppen, die wir länger kennenlernen. Dann hören wir ganz genau zu: Was machen die gerne, was funktioniert gut? Und dann passen wir uns an. Und – was wollte ich noch sagen – ah ja genau, wenn wir einen Workshop machen: Wir stellen uns immer auf die Atmosphäre ein! Also, wie die Kinder drauf sind. Oder die Leute. D. h. es kann sein, dass wir jetzt improvisieren. Wenn wir merken, etwas klappt nicht. Oder etwas anderes klappt besser.

2019-05-06T16:57:55+01:0006/05/2019|
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